Ich werde nie wieder so auf Stoffe zurückblicken, wie ich es getan habe. Als ich Evelinda dabei zusah, wie sie jedes Faserstück in ihren akribischen Händen meisterhaft webte, wurde mir klar, DAS IST NICHT NUR EINE KUNST. Das ist Leidenschaft, Kreativität und harte Arbeit. Eine Arbeit aus Liebe zur Kultur und ein Kampf, um eine alte Tradition am Leben zu erhalten. Ich werde nie wieder so auf Stoffe zurückblicken, wie ich es getan habe. Als ich Evelinda dabei zusah, wie sie jedes Faserstück in ihren akribischen Händen meisterhaft webte, wurde mir klar, DAS IST NICHT NUR EINE KUNST. Das ist Leidenschaft, Kreativität und harte Arbeit. Eine Arbeit aus Liebe zur Kultur und ein Kampf, um eine alte Tradition am Leben zu erhalten. Meine Mission: einen indigenen philippinischen ethnolinguistischen Textilweberstamm, die Yakan, zu sehen. Ich wurde von Evelinda Otong nach Basilan eingeladen, um eine Gruppe von Frauen beim Weben in Aktion zu sehen. Evelinda selbst ist eine Yakan-Weberin in vierter Generation, die seit ihrer Kindheit webt. Ihre Neugier auf diese bemerkenswerten geometrischen Gewebe in Techni-Farben wurde geweckt, als sie herumschlich, wenn ihre Tanten von ihrem Gobelin-Webstuhl weg waren. „Ich würde weben, wenn sie nicht hinschauen. Und als sie zurückkamen, wurden ihre Designs zu einem Chaos“, erinnerte sich Evelinda an ihre Kindheit und kicherte zwischen unseren Gesprächen über ihr Leben als Yakan, ihre Tradition und Kultur. Ich komme in Basilan an und sehe, eine Gruppe von Frauen, die Leben und Kunstfertigkeit in Fäden und Webstühlen weben und atmen. Jede Frau konzentriert sich auf ein Design und fädelt sorgfältig die Fasern ein, um ein textiles Meisterwerk zu schaffen, das noch zu einem Bruchteil seines wahren Wertes verkauft werden muss. Fasziniert verliere ich an Kunstfertigkeit und Kreativität, doch der Anblick einer Gruppe von Militärs nur wenige Meter von uns entfernt erinnerte mich daran, warum diese Kunst nicht die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Die politische Unruhe in Basilan besteht seit Jahren. Die Angst der Menschen vor Konflikten hindert sie daran, die Region zu besuchen und diesen kulturreichen Teil der Philippinen zu erleben oder zu sehen. Die Entwürfe der Yakan sind in mathematischer und künstlerischer Perfektion handgefertigt. „Wenn du ein Muster verpasst hättest, müsstest du die Fäden lösen und von vorne anfangen“, erklärt Evelinda mir. Diese gewebten Textilien werden dann zu unverwechselbar farbenfrohen Kleidungsstücken, Geldbörsen und Accessoires verarbeitet, die dann in die nahe gelegene Stadt geschickt werden, wo die Yakans ein zentrales Ausstellungsgeschäft haben. Von der Organisation der Spinnrocken über die Vorbereitung der Kette eines Rahmens bis hin zum Weben und zum Webprozess, bei dem jeder Faden sorgfältig zwischen den Dellen gezogen wird - die Kunst des Handwebens erfordert Leidenschaft, Kreativität und vor allem harte Arbeit. Und all das erlebe ich direkt vor meinen Augen. Es erfordert Beherrschung, geistige Fähigkeiten und körperliche Arbeit (stundenlanges Sitzen), um ein Design zu perfektionieren, dessen Fertigstellung eine ganze Weile dauern würde. Die Arbeit an einem 2-Meter-Design kann einen Monat dauern, und der Künstler wird nur mit einem Bruchteil des wahren Werts des Kunstwerks bezahlt. Evelinda sagt, dass sie den wahren Ursprung oder das Datum, an dem die Kunst des Webens zum ersten Mal zu ihrem Stamm kam, nicht wirklich zurückverfolgen konnten. Einige Älteste sagten, diese Kunst habe es schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg gegeben. Aber dieses Handwerk hat seitdem überlebt. Durch Konflikte und Kriege, und selbst wenn die Wirtschaft wackelt. Es hat überlebt, weil es nach all dieser Zeit keine Ware mehr ist. Handweben ist ein Teil der Tradition, Kultur und Identität der Yakan. „Ich möchte diese Kunst Generationen nach uns vermitteln“, sagt Evelinda beharrlich. Als ich mir die von diesen Frauen hergestellten Stoffe ansah, konnte ich leicht den Reichtum, die Farben und die tiefe Kultur erkennen, die in jedem Muster und Design eingebettet waren. Aber wie alles im Leben bleiben manche Dinge nicht gleich. Nicht jeder im Yakan-Stamm webt. Mit dem Zugang zu Technologie und modernem Lebensstil ist es ein Kampf, das Interesse der neuen Generation aufrechtzuerhalten. Eine schnelle Mathematik kommt mir in den Sinn. Ich habe den Marktpreis dieser massenproduzierten maschinell hergestellten Textilien mit den künstlerischen, kreativen und ausdrucksstarken Arbeiten der Yakans verglichen. Es überrascht nicht, dass diese Stücke vom Mainstream-Markt sehr teuer sind; ohne jeglichen künstlerischen Wert oder Wurzeln der Tradition. Ich würde einen Stoff nie so betrachten, wie ich es getan habe. Als ich Evelinda dabei zusah, wie sie jedes Faserstück in ihrer Hand meisterhaft verwebte, wurde mir klar, DAS IST NICHT NUR KUNST. Das ist Leidenschaft, Kreativität und harte Arbeit. Eine Arbeit aus Liebe zur Kultur und ein Kampf, um eine alte Tradition am Leben zu erhalten.